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Regionalkonferenz vom Juni 2025: „KI und Digitalisierung – wie viel ist sinnvoll und rechtlich zulässig für Gemeinden?“
2. Juli 2025
Rückblick Regionalkonferenz: KI & Datenschutz im behördlichen Alltag
Wie vermählt man die KI-Vorteile und den Datenschutz in den Glattaler Städten und Gemeinden? – An der Regionalkonferenz von Glow. das Glattal Ende Juni in Bassersdorf zeigten Fachleute auf, wie dieser nicht ungefährliche Weg auf Verwaltungs- und Gemeindeebene beschritten werden kann.
Die Teilnehmenden der Regionalkonferenz von Glow. das Glattal im Bassersdorfer Sportzentrum bxa widmeten sich am 25. Juni – nach der Abarbeitung der statuarischen Traktanden – der spannenden Frage «Künstliche Intelligenz und Digitalisierung – wie viel ist sinnvoll und rechtlich zulässig für Gemeinden»?
Schutz und Vertrauen der Bevölkerung
Die Präsidentinnen und -präsidenten und -Schreiberinnen und -Schreiber sowie die Delegierten und Verwaltungsfachleute des Glow-Gebiets lauschten zum Event-Auftakt den Ausführungen von Dominika Blonski, Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich. «Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger steht über allem. Das Vertrauen der Bevölkerung bezüglich ihrer Daten gilt als oberste Priorität in einer freiheitlichen Demokratie», unterstrich die Juristin. Mittels neuer schnelleren Technologien würden automatisch mehr Daten verarbeitet. Wenn wie mit KI die Daten an Dritte – also an spezialisierte Firmen mit ihren Rechenzentren – ausgelagert werden müssten, kämen naturgemäss gewisse Schwierigkeiten beim Datenschutz, der Prävention sei, auf. «Denn die gesamte Verantwortung für diese Daten bleibt trotzdem – wie bis anhin – immer bei der Gemeinde», betonte Dr. Blonski.
Wo sind die heiklen Daten?
In der Folge informierte Zafer Akin, Leiter System Integration und Partner bei der Firma Scheuss und Partner, wie in der Praxis die Sicherheit der Gemeindedaten gewährleistet wird und wieso die Künstliche Intelligenz unaufhaltsam die Arbeitswelt in den kommenden Jahren nachhaltig auf allen Ebenen verändern und verbessern wird. «KI wird im Geschäft genutzt, weil es auch privat rege verwendet wird. Die Zeitersparnis ist gross und gerade bei repetitiven Arbeiten passieren weniger Fehler.
Bei Gemeinde- oder Stadtverwaltungen stellen wir – wie es das Schweizer Gesetz verlangt – mit massgeschneiderten MS-Programmen sicher, dass allgemeine KI-Modelle nicht mit geschützten Daten trainiert werden und keine Informationen nach aussen gelangen können“, erklärte er.
Gemeinde Glattfelden als KI-Pionier
In der Glow-Gemeinde Glattfelden assistiert KI die Verwaltungsangestellten bereits im Alltag, wie Gemeindepräsident Marco Dindo nicht ohne Stolz demonstrierte. «Wir haben früh erkannt, dass das allgemein verbreitete ChatGPT in der Verwaltung eine gewisse Gefahr darstellt und entschieden uns für eine sichere Technologie in Behördenqualität der Firma Alpine AI. Unsere Daten sind abgeschottet. Wir sind schneller und effizienter geworden und haben dadurch mehr Zeit für wertvollen Kontakt mit der Bevölkerung», beschrieb Dindo die vielbeachtete Pionierrolle Glattfeldens.
Diskussionsrunde: Kritische Stimmen
In der von Glow-Präsidentin Edith Zuber geführten abschliessenden Diskussionsrunde mit den Speakern und Konferenzteilnehmenden kamen neben dem Lob für Glattfeldens Vorgehensweise auch kritische Stimmen auf. Gerade ältere Mitarbeitende hätten angesichts von KI Angst um ihren Job. Aber die grösste Befürchtung scheint der Missbrauchsfall zu sein, sollten brisante Informationen aller Art beispielsweise in den Händen von Hackern landen. Aber man fragte sich auch, wie eine amerikanische Firma wie Microsoft auf US-Justizanfragen nach Schweizer Daten reagieren würde.
Kostenreduktion als Vorteil
Vorab hatte Edith Zuber, Gemeindepräsidentin von Dietlikon effizient durch die Traktandenliste geführt. Die Stimmberechtigten winkten die Geschäfte (Abnahme von Budget, Rechnung und Jahresbericht) der Glow-Regionalkonferenz einstimmig durch. Wobei sich der künftige Beteiligungsbetrag für die Gemeinden fürs nächste Jahr ausnahmsweise günstiger präsentieren wird.
Zudem berichteten die Arbeitsgruppenvorsitzenden (Jugend, Soziales, Integration) sowie der FRZ-Vertreter über Neuigkeiten. Und Präsident Benno Hüppi schilderte die Schwerpunktthemen der Zürcher Planungsgruppe Glattal (ZPG). (jdw)















