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Regionalkonferenz vom 28. Juni 2023: Aha-Momente bei der Behinderten-Inklusion

10. August 2023

Anlässlich der Regionalkonferenz von Glow. das Glattal sorgte Ende Juni in Opfikon die Umsetzung der UNO-Behindertenrechts-konvention für etliche Aha-Momente.

Die Regionalkonferenz von Glow. das Glattal im Opfiker Feuerwehrgebäude widmete sich – vor der Abwicklung der wiederkehrenden Geschäfte – der UNO-Behindertenrechtskonvention. Mittels ihren drei Gästen boten Glow-Präsidentin Edith Zuber und Christina Doll von der Geschäftsstelle den Stadt- und Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten sowie den -schreiberinnen und -schreibern Einblick in die Umsetzung dieser vielfältigen Bestimmungen auf kommunaler Ebene.

Ziel: Inklusion beeinträchtigter Menschen

Vom Fach berichteten Elisabeth Hildebrand von der kantonalzürcherischen Koordinationsstelle für Behindertenrechte, Anja Reichenbach (Fachmitarbeiterin für Projekte der Behindertenkonferenz Kanton Zürich, BKZ) sowie Urs Lüscher, seinerseits Ustermer Gemeinderat und Vertreter des schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands. Reichenbach und Lüscher (beide sehbehindert) erzählten in eindrücklicher Manier von ihren eigenen recht mühevollen Erfahrungen im Alltag und im Umgang mit Gemeinde- oder Stadtverwaltungen – sei dieser digitaler oder persönlicher Natur.

Konvention noch keine zehn Jahre verbindlich

«Erst im Jahr 2014 hat die Schweiz die UNO-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. Ausgesprochen spät im Vergleich zu anderen Ländern», klärten die drei auf. Auch das Faktum, dass in der Schweiz rund 20 Prozent der Bevölkerung in irgendeiner Form mit einer Behinderung leben müssen, sorgte für einen weiteren Aha-Moment. Vielen Leuten sehe man diese Beeinträchtigungen gar nicht an. «Diese Leute wollen von der Gesellschaft nicht bemitleidet werden und quasi als Bittsteller auftreten, wenn sie zur Bewältigung eines normalen Tages etwas brauchen», stellte Urs Lüscher unmissverständlich dar. Es gehe um Inklusion, also Miteinbeziehung der Behinderten. Wenn es nicht anders gehe, müsse diese Forderung mit rechtlichen Mitteln durchgesetzt werden.

Hindernisse erkennen – Fehler früh vermeiden

«Viele Hindernisse fallen nur Behinderten auf. Wenn ich in Bern zum Beispiel zur Stadtverwaltung muss, habe ich als Sehbehinderte Mühe, überhaupt ins denkmalgeschützte Gebäude mit den vielen Treppen und Absätzen zu gelangen. Dann muss ich da je nach Anliegen eine Nummer ziehen, die ich aber nicht lesen kann. De facto muss ich also zwingend vorher anrufen und um eine persönliche Betreuung von A bis Z bitten. Diese ständigen ‚Sonderlösungen‘ könnten vermieden werden, wenn wir als Beeinträchtigte früh bei Projekten miteinbezogen würden», präzisierte Anja Reichenbach.

Regionale Lösungen dank Glow?

Wie sich in Uster zeigte, konnten die drei Gäste gemeinsam in einer eigens geschaffenen Fachkommission viel bewirken. Allerdings brauchte diese Pionierarbeit viel Zeit, um in Verwaltungen Fuss fassen zu können. Die BKZ helfe dabei. Projektbezogene Finanzierungen von Anfang an seien viel günstiger, als am Schluss noch «behindertengerechte» Nachbesserungen dran zu hängen, betonten die Speaker.

In der abschliessenden Diskussionsrunde kam die Idee auf, dieses kantonale Beratungsangebot eventuell für die Glow-Region als Ganzes in Anspruch nehmen zu können, statt nur für einzelne Gemeinden oder Städte. Dergestalt könnten Synergien sinnvoll genutzt werden, um Hindernisse aus der Welt zu schaffen.

Glow-Geschäfte genehmigt Nach diesen äusserst interessanten Ausführungen winkten die Teilnehmenden in der Folge die Geschäfte (Abnahme von Budgets, Rechnungen und Jahresbericht) der Glow-Regionalkonferenz einstimmig durch. Die Arbeitsgruppenvorsitzenden (Jugend, Soziales, Integration) erzählten über Neuigkeiten. André Ingold, Präsident der FRZ Flughafenregion Zürich, berichtete über den nahtlosen operativen Wechsel an der Spitze der FRZ im Juni an die neue Geschäftsführerin Rahel Kindermann. Und Benno Hüppi schilderte kurz zum Abschluss die Schwerpunktthemen der Zürcher Planungsgruppe Glattal.

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