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2. Regionalkonferenz vom Oktober 2025: „Preisgünstiger Wohnraum im Glattal“
27. Oktober 2025
Referate
Referat – Dr. Jörg Schläpfer – Wüest Partner – Preisgünstiges Wohnen: eine Auslegeordnung
Rückblick
Vermehrt preisgünstiger Wohnen im Glattal?
Ein topaktuelles Thema beherrschte die Regionalkonferenz von Glow. das Glattal Ende Oktober in Rümlang: Wie schafft man bezahlbaren Wohnraum in den Zürcher Agglomerationsstädten und -gemeinden? – Zwei völlig verschiedene Redner sorgten mit ihren Ausführungen für Denkanstösse und Diskussionen.
Im aussergewöhnlichen Rümlanger Begegnungszentrum an der Ifangstrasse trafen sich die knapp 40 Teilnehmenden zu einer themenspezifischen Regionalkonferenz von Glow. das Glattal. «Bezahlbare Wohnungen» beschäftigt momentan nicht nur den Zürcher Kantonsrat oder Demonstrierende in den Schweizer Innenstädten, sondern auch die Präsidentinnen und -präsidenten oder -Schreiberinnen und -Schreiber sowie Behördenmitglieder/innen des Glow-Gebiets.
Nach kurzen Begrüssungsreden von Glow-Präsidentin Edith Zuber und Gastgeber Thomas Huber (Gemeindepräsident Rümlang) ergriff Jörg Schläpfer, Leiter Makroökonomie beim Immobilienwirtschaftsunternehmen Wüest Partner, das Wort. Er präsentierte eine Menge Zahlen und Fakten, sorgte für eine fachlich korrekte Auslegeordnung zum Thema.
Genossenschaften spärlich vorhanden
Verglichen mit der Stadt Zürich seien beispielsweise Genossenschaftswohnungen in den Glow-Gebieten schon aus geschichtlichen Gründen eher spärlich zu finden. Während Rümlang mit fast 14 Prozent des Gesamtwohnungsbestandes mit Abstand am besten abschneidet, liegt Wallisellen mit nur knapp über 3 Prozent hinten. Die anderen Glow-Städte und -gemeinden reihen sich zwischen 5 und 7 Prozent ein.
«Auf dem freien Glow-Wohnungsmarkt mit seinem beschränkten Bauland haben es vor allem jene Haushalte schwierig, die nur über eine Einkunftsquelle verfügen. Da stimmt das Angebot an bezahlbarem Wohnraum nicht, im unteren Segment ist fast nichts zu finden. Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Mietpreise in den letzten Jahren stark angestiegen sind», bilanzierte Schläpfer.
In der Folge ging ein Raunen durch die Menge, als der Fachmann den durchschnittlichen Monatsmietpreis einer Vierzimmerwohnung, rund 2600 Franken, im Glattal bekanntgab – mit grosser Betonung auf «durchschnittlich».
Wohnpolitik ist Wirtschaftspolitik
Der zweite Speaker, Andreas Wirz (Präsident der Wohnbaugenossenschaften Zürich und Architekt) zeigte in seinem Referat auf, wieso Wohnpolitik mit Wirtschaftspolitik gleichzusetzen ist und bezahlbarer Wohnraum kein Luxus sein darf. Schliesslich müsse jede und jeder irgendwo wohnen. Er sehe die Neuvermietungen als grosses Problem – und da gehörten auch generell Mieterwechsel dazu, welche ganz im Interesse der gewinnorientierten Entwickler seien. Naturgemäss zweifelte er die Ergebnisse von Studien und publizierten Miet- und Einkommenszahlen zu einem gewissen Grad an: «In der Realität sieht es oft anders aus. Mit einem normalen durchschnittlichen Haushaltseinkommen von 6700 Franken im Monat sind die meisten Mieten definitiv zu hoch, wenn man davon ausgeht, dass diese nicht mehr als ein Drittel des Verdienstes ausmachen sollten», präzisierte Wirz. Darum sei der gemeinnützige Wohnungsbau grenzübergreifend so wichtig, um diese Situation auch ausserhalb der Stadt Zürich abfedern zu können.
Wohnungsbau ermöglichen – nicht verhindern
In der gemeinsamen Frage- und Diskussionsrunde kamen interessante Ansätze zutage: Man war grundsätzlich der Meinung, den Wohnungsbau in flexibler Manier zu ermöglichen, statt zu verhindern – vor allem angesichts des grossen Wachstums im Glattal. Auch das Bauland-Vorkaufsrecht für Städte und Gemeinden kam zur Sprache, wie auch ein Mietpreisdeckel als effektive Kostendämpfung. Sinnvoll wäre zudem die Wohnraumversorgung in die regionale Standortförderung einfliessen zu lassen.
Beim abschliessenden Apéro riche ging die vernetzte Diskussion über den «Evergreen Wohnungspolitik» in die letzte Runde. Gute Ideen wurden geäussert, Lösungsansätze evaluiert, Schwierigkeiten und rechtliche Einwände abgewogen. Glow-Präsidentin Edith Zuber, Vizepräsidentin Malis Dürst sowie Halime Memishi von der Geschäftsstelle ist ein brandaktueller hochinteressanter Themenabend geglückt.
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